Trage eine reizarme Augenlidcreme zur Feuchtigkeitspflege und Stabilisation der Hautbarriere, sowohl in der schubfreien Phase als auch während eines Schubes morgens und abends auf, insbesondere nach dem Waschen oder Baden. Reizarme Produkte sollten keine Duftstoffe, kein Lanolin (Wollwachs) und keine PEG-Emulgatoren enthalten. Zu fettige Creme und Salben können die Hautporen verschließen. Außerdem sollten sie die Augen bei versehentlichem Kontakt nicht reizen.

Die Basistherapie, also die tägliche Hautpflege, ist der Grundpfeiler einer erfolgreichen Neurodermitis Behandlung. Durch diese wird die Hautbarriere stabilisiert und die Zeit zwischen den Schüben verlängert. Bei einem akuten Schub, d. h. die Haut der Augenlider hat sich entzündet, werden üblicherweise vom Arzt diese Behandlungsoptionen verordnet.

Produkte mit den Arznei-Wirkstoffen Tacrolimus oder Pimecrolimus, die es nur auf Rezept gibt. Diese werden in der aktuellen ärztlichen Leitlinie für die Neurodermitis-Behandlung empfohlen.

Mögliche Nebenwirkungen und Empfehlungen zur Linderung: Ein juckendes, brennendes oder stechendes Gefühl kann direkt nach dem Auftragen und in den ersten Tagen der Behandlung auftreten. Dies nimmt in der Regel nach einigen Tagen ab. Um dies zu mindern, kann die Creme oder Salbe aus dem Kühlschrank aufgetragen werden. Zudem kann es helfen, eine reizarme Feuchtigkeitscreme etwa 30 Minuten vorher aufzutragen. Vermeide nach Möglichkeit direkte Sonneneinstrahlung auf die behandelten Bereiche.

Zusätzliche Tipps für eine erfolgreiche Behandlung: Trage eine Feuchtigkeitscreme etwa 30 Minuten vorher auf. Dies hilft, die Haut vorzubereiten und kann das Einziehen des Medikaments erleichtern und Nebenwirkungen verringern. Frühestens 30 Minuten nach Medikation, kann erneut eine geeignete, reizarme Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden.

Kortison-Cremes oder -Salben, die es nur auf Rezept gibt. In der Apotheke kann man auch ohne Rezept Hydrocortison Präparate kaufen (0,5 %). Davon raten namhafte Dermatologen ab.

Warum helfen Kortison Therapien meistens nicht dauerhaft?

Symptombehandlung statt Ursachenbekämpfung: Kortison lindert die Entzündung und Symptome wie Juckreiz und Rötung, ohne die zugrunde liegenden Ursachen der Hauterkrankung zu beseitigen. Sobald die Behandlung beendet wird, können die Symptome zurückkehren.

Gewöhnungseffekt: Bei längerer Anwendung von Kortison kann die Haut resistent gegen die Wirkung werden, wodurch höhere Dosen oder stärkere Präparate benötigt werden, um dieselbe Wirkung zu erzielen.

Nebenwirkungen: Langfristige Kortisonanwendung kann Nebenwirkungen wie Hautverdünnung (Atrophie), erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und sogar systemische Effekte bei starken Präparaten verursachen. Diese Nebenwirkungen begrenzen die Dauer und Häufigkeit der Anwendung.

Rebound-Effekt: Nach Absetzen von Kortison können die Symptome in verstärkter Form wieder auftreten, ein Phänomen, das als Rebound-Effekt bezeichnet wird. Dies kann die Langzeitkontrolle der Erkrankung erschweren.

Tipps für eine erfolgreiche Behandlung: Bei Anwendung von Kortisonpräparaten ist das sogenannte “Ausschleichen” wichtig, um einen Rebound-Effekt (Wiederaufflammen) und Nebenwirkungen zu minimieren. Dabei wird die Anwendung des Kortisonpräparates schrittweise reduziert:

  • Anwendung 1x täglich über Nacht bis zur Beschwerdefreiheit, Feuchtigkeitspflege immer morgens 
  • Ab Beschwerdefreiheit in der 1. Woche Kortison-Anwendung jede zweite Nacht, Feuchtigkeitspflege immer morgens, abends wenn kein Kortison-Präparat angewendet wird 
  • Ab 2.-3. Woche: Kortison-Anwendung jede dritte Nacht, Feuchtigkeitspflege immer morgens, abends wenn kein Kortison-Präparat angewendet wird
  • Ab 4.-5. Woche: Kortison-Anwendung jede vierte Nacht, Feuchtigkeitspflege immer morgens, abends wenn kein Kortison-Präparat angewendet wird
  • Ab 6.-9. Woche: Kortison-Anwendung jede siebte Nacht, Feuchtigkeitspflege immer morgens, abends wenn kein Kortison-Präparat angewendet wird


Sollte Ihr Arzt ein abweichendes Schema vorschlagen, folgen Sie diesem immer mit Priorität. 

Gesicht und Hände reinigen: Wasche dein Gesicht und deine Hände mit einer milden Reinigung, um Schmutz, Öl und Make-up zu entfernen. Verwende das Reinigungsmittel sparsam und spüle es mit klarem, lauwarmen Wasser ab. Tupfe dein Gesicht und deine Augenlider sanft mit einem sauberen Handtuch ab.

Kleine Menge entnehmen: Drücke eine kleine Menge der Augenlid-Creme auf deinen Finger. Eine erbsengroße Menge ist oft ausreichend für beide Augenlider.

Sanft auftragen: Trage die Creme vorsichtig auf die oberen und unteren Augenlider und den Bereich um die Augen auf. Verwende dabei den Ringfinger, da er weniger Druck ausübt als die anderen Finger. Klopfe die Creme sanft in die Haut ein, statt sie zu reiben, um die empfindliche Haut nicht zu irritieren.

Einziehen lassen: Warte einige Minuten, bis die Creme vollständig eingezogen ist, bevor du andere Hautpflegeprodukte oder Make-up aufträgst.

Zeit geben: Solltest du während der Anwendung der Creme eine Reizung oder eine Unverträglichkeit feststellen, setze die Verwendung zunächst ab und probiere es eventuell noch ein weiteres Mal. 

Verträglichkeits-Test: Wenn Du ganz sicher gehen möchtest, kannst du auch einen Verträglichkeits-Test machen, bevor du die Augenlid-Creme anwendest. Trage dazu eine kleine Menge auf eine unauffällige Hautstelle, z. B. hinter dem Ohr oder am inneren Unterarm, auf (an diesen Stellen ist die Haut wie auch bei den Augenlidern besonders dünn, wodurch Unverträglichkeiten schneller sichtbar werden). Warte 24-48 Stunden, um zu sehen, ob eine Reaktion auftritt. Wenn keine Reizung oder Unverträglichkeit auftritt, kannst du die Creme dann auf den Augenlidern testen. In einem Verträglichkeits-Test kannst du übrigens auch einfach überprüfen, ob Produkt-Kombinationen Reaktionen auslösen, indem du diese an einer unauffälligen Körperstelle jeweils einzeln und in Kombination aufträgst. Und auch bei altbekannten Produkten kann ein erneuter Verträglichkeits-Test sinnvoll sein, besonders wenn du auf andere Produkte umgestiegen bist.

Zusätzliche Tipps:

Feuchte Umschläge: Wenn die Haut gereizt ist oder juckt, beruhige die Haut zusätzlich, indem du nach dem Auftragen der Creme für 5-10 Minuten einen feuchten Umschlag, z. B. ein sauberes, in kühlem Wasser getränktes Gesichtshandtuch, auflegst. Statt mit klarem Wasser kannst du die Umschläge auch mit schwarzem Tee (Teebeuteln) machen. Dieser enthält Gerbstoffe, die juckreizlindernd wirken.

Kühle Lagerung: Bewahre die Creme an einem kühlen, trockenen Ort auf. Manche Menschen finden es angenehm, Augencremes im Kühlschrank zu lagern, da dies einen zusätzlichen kühlenden und beruhigenden Effekt haben kann.

Regelmäßige, konsequente Anwendung von verträglichen Pflegeprodukten: Die regelmäßige Nutzung trägt dazu bei, die Hautbarriere langfristig zu stärken und die Hautgesundheit zu verbessern.

Verfallsdatum checken: Stelle sicher, dass das Produkt nicht abgelaufen ist und korrekt gelagert wurde.

Hinweis: Wenn die Reaktionen an den Augenlidern anhalten, sich verschlechtern oder schwerwiegend sind, ist es ratsam, einen Dermatologen aufzusuchen, um mögliche Allergien oder Hauterkrankungen abklären zu lassen.

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Lidekzem: Wie kann man durch richtige Reinigung und Pflege vorbeugen? (Podcast)

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